Aktuelles
MaP- Law Clinic im Jenaer StadtLab
Die Woche bleibt ereignisreich für die MaP-Law Clinic, denn wir durften heute als Teil des StadtLabs die Migration and Participation Law Clinic vertreten. Eine kleine Wissensabfrage vor Ort zum Thema Migration ermöglichte es uns, mit Interessierten ins Gespräch zu kommen und auch kritische Diskussionen zu führen. Wir stellten das Projekt und die Ziele vor und verwiesen bei dieser Gelegenheit auch auf das neue Ausbildungsprogramm, welches im WS 24/25 in die nächste Runde gehen wird - Informationen hierzu folgen...
MaP-Sommerfest
Am gestrigen Abend war es wieder soweit und es hieß: Sommerfest bei gemütlicher Atmosphäre mit unseren Ehrenamtlichen auf dem Gelände der Ernst-Abbe-Hochschule. MaP-Kernteam und Ehrenamtliche kamen so nach längerer Zeit endlich wieder zusammen und wir konnten damit gleichzeitig unsere neuen Ehrenamtlichen bei MaP nochmals willkommen heißen und sie besser kennenlernen. Auch das Wetter meinte es gestern gut mit uns, sodass wir bei letzten Sonnenstrahlen die Gelegenheit hatten, uns auszutauschen, vorzustellen, zu lachen und vorallem gemeinsam das Essen vom Grill zu genießen.
Wir freuen uns, dass das Sommerfest so gut angenommen wurde und wir eine große Gruppe zusammenbringen und über Erfahrungen oder Perspektiven von MaP uns austauschen konnten.
Podiumsdiskussion
Hochschule im Dienst der Gesellschaft?
Ende Januar diskutierten Vertreter:innen der Politik, Hochschulleitungen und Migrationsberatung zu Aufgaben der Hochschule jenseits von Lehre und Forschung. Geht der Auftrag von Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften über Forschung und Lehre hinaus? Beinhaltet er – als sog. „Third Mission“ – auch ein aktives gesellschaftliches Engagement? Wenn ja, wie buchstabiert sich dies für die beiden Jenaer Hochschulen angesichts aktueller Herausforderungen im Kontext von Migration, Integration und Vielfalt, gerade im Klima eines wachsenden Rechtspopulismus aus? Die Migration and Participation Law Clinic (MaP) der EAH brachte am 29. Januar 2024 Politik, Hochschulleitungen, ehrenamtliche und professionelle Migrationsberatung hierzu ins Gespräch. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Michael Opielka, Professor für Sozialpolitik an der EAH.
Die Dekanin des Fachbereichs Sozialwesen der EAH, Prof. Dr. Claudia Beetz verwies in ihrem Grußwort u.a. darauf, dass nach den neuen Leitlinien der Hochschulentwicklungsplanung in Thüringen Transferprojekte zu stärken seien. Sie nannte auch die MaP als Positivbeispiel, das zudem gut in das Profil des Fachbereichs Sozialwesen, der großen Wert auf juristische Kompetenzvermittlung lege, passe. Prof. Dr. Frederik von Harbou, Gründer der MaP und Organisator der Podiumsdiskussion, benannte ergänzend Kindersprachbrücke e.V. und Refugio e.V. als beispielhafte Erfolgsgeschichten für soziale Transferprojekte, die sich vor gut 20 Jahren aus der FSU und der EAH ausgründeten und sich als unverzichtbare Institutionen der Integrationsarbeit in Jena und Thüringen etablierten.
Die Thüringer Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, Doreen Denstädt, verwies auf besorgniserregende rechte Stimmungen im Land, verbreitete Desinformation und häufig ausgrenzende bis rassistische gesellschaftliche Umgangsweisen. Mut mache ihr aber, dass zur Zeit auch viele für Demokratie und gegen Rassismus auf die Straße gingen, die normalerweise nicht an Demonstrationen teilnehmen. Auch die Hochschulen sollten sich verstärkt für Vielfalt einsetzen und dies auch mit ihrer Personalpolitik und der Schaffung von Strukturen, z.B. Begegnungsräumen, untermauern, so die Ministerin.
El Alami El Mediani, Migrationsberater bei der AWO Jena-Lobeda und Masterstudent der EAH, berichtete davon, dass es ihm selbst, der 2010 aus Marokko zum Studium nach Jena kam, anfangs trotz guter Deutschkenntnisse schwerfiel, den Vorlesungen zu folgen und Unterstützungsstrukturen noch nicht hinreichend vorhanden waren. Außerdem wies er darauf hin, dass es den Hochschulen in der Regel nicht gelinge, Menschen aus allen Bildungsschichten zu erreichen und so tatsächlich in die Mitte der Gesellschaft hineinzuwirken.
Susann Detko, Mitgründerin der MaP und EAH-Doktorandin, unterstrich, dass es angesichts des aktuellen Verlusts demokratischer Werte und sozialen Zusammenhalts durch starke Individualisierungstendenzen besonders wichtig sei, dass Hochschulen integrierend wirken. Ein Beispiel für Angebote gerade für Geflüchtete sei die MaP. Wie jedes Ehrenamtsprojekt bedürfe aber auch die MaP einer hauptamtlichen Koordination. Hierfür hat die EAH erfreulicherweise in den letzten drei Jahren stets finanzielle Mittel im Rahmen jährlich zu beantragender kompetitiver Projektförderungen zur Verfügung gestellt. Noch besser wäre eine langfristigere Planungssicherheit durch die strukturelle Verankerung des Projekts in der Haushaltsplanung der Hochschule.
Prof. Dr. Mario Brandtner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung der EAH berichtete davon, welche Strukturen die EAH für ausländische Studierende, die immerhin 21 Prozent der Studierendenschaft der EAH ausmachen, bereits bereithalte. Hierzu zählen Tutorien für Neuankommende, studienbegleitende Mentoringprogramme sowie Beratungs- und Unterstützungsleistungen für den Übergang von Absolvent:innen in den Arbeitsmarkt, der sich häufig durch Sprachbarrieren als schwierig gestalte. Wichtig sei es, so der EAH-Vizepräsident, dass man sich nicht bloß um eine einseitige Integration, sondern eine wechselseitige Inklusion von Migrant:innen bemühe und dies durch zielgruppengenaue Maßnahmen, die Rücksicht nehmen auf die Spezifika etwa eines möglichen Fluchthintergrunds oder eines Aufenthalts als internationale Studierende.
Prof. Dr. Uwe Cantner, Vizepräsident für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität der Friedrich-Schiller-Universität Jena, bescheinigte der FSU, dass man, wie die Erfahrungen von 2015 oder auch die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine zeigten, in Zeiten besonderer Herausforderungen „reaktiv“gut aufgestellt sei, beim kontinuierlichen Aufbau entsprechender Strukturen aber noch Luft nach oben habe. Hier wäre insbesondere der weitere Ausbau von Strukturen internationaler Begegnung an Hochschulen wünschenswert. Da die Wissenschaft per se ihrem Grundgedanken nach auf internationale Zusammenarbeit angelegt sei, könne sie so als Vorbild für die Gesellschaft dienen, was auch medial kommuniziert werden müsse. Hinsichtlich der Third Mission sollten die deutschen Hochschulen noch deutlicher den Elfenbeinturm verlassen. Sie könnten sich hier auch ein Beispiel an den USA nehmen, wo es selbstverständlich sei, dass diese neben Forschung und Lehre auch einen „gesellschaftlichen Dienst“ leisteten.
Ankündigung: Podiumsdiskussion am 29. Januar 2024
Die MaP lädt am 29. Januar 2024 in die EAH-Aula zu einer Podiumsdiskussion zur Frage, welche Verantwortung Hochschulen für ein gelingendes Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft zukommt. Ab 17 Uhr diskutieren Vertreter:innen aus Politik, Hochschulleitungen, studentisch-ehrenamtlichen Initiativen und der Migrationsberatung über die „Third Mission“ von Hochschulen: Geht der Auftrag von Universitäten und Hochschulen Angewandter Wissenschaft über Forschung und Lehre hinaus? Beinhaltet er auch aktives gesellschaftliches Engagement und was bedeutet dies vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen im Kontext von Migration, Integration und Vielfalt? Die Podiumsdiskussion ist öffentlich zugänglich und anmeldefrei. Details sind dem oben stehenden Veranstaltungsplakat zu entnehmen.
Prof. v. Harbou während einer Diskussionsveranstaltung des AWO Landesverbandes Thüringen e.V.
In der letzten Woche hat Prof. v. Harbou für die MaP Law Clinic an einer von der AWO in Erfurt organisierten Diskussionsveranstaltung mit Vertreter:innen aus Politik und der Wohlfahrtspflege teilgenommen.
Es ging dabei um die Zukunft der Migrationsberatung.
Diese ist nach den aktuellen Haushaltsentwürfen der Bundesregierung von extremen Mittelkürzungen (ca. ein Drittel der Gelder) bedroht. Das ist gerade vor dem Hintergrund steigender Flüchtlingszahlen ein fatales Signal der Politik an die u.a. durch die AWO geleistete, enorm wichtige Integrationsarbeit. Die MaP Law Clinic appelliert an die Bundesregierung, die professionelle und ehrenamtliche Migrations- und Integrationsberatung in Deutschland zu stärken statt ihnen die finanziellen Mittel zu entziehen.
Mehr Informationen in folgendem Beitrag des MDR vom 2.9.23: https://www.ardmediathek.de/video/mdr-thueringen-journal/zuwanderung-wieso-an-migrationsberatungen-gespart-werden-soll/mdr-thueringen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy8yZTkyZTdlMi01Y2I4LTQ4YTMtOTMwYi1lMGU1Yjc2YjcyMjI"
Diskussionsveranstaltung „Zur Sicherung der Migrationsberatung“
Sozialpolitische Diskussionsveranstaltung des AWO Landesverbandes
Interessierte Aufgepasst:
Kommenden Dienstag, am 29.08.2023 veranstaltet der AWO Landesverband eine Diskussionsveranstaltung in den Räumen von Radio F.R.E.I in Erfurt. Um 17:00 Uhr starten die Diskussionsrunden u.a. mit
- Doren Denstädt (Thüringer Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz)
- Antje Tillmann (MdB, CDU)
- Katharina König-Preuys ( MdL, Die Linke)
- Prof. Dr. Frederik von Harbou (Ernst-Abbe-Hochschule)
- Danirla Mückenheim (Ausländerbauftragte Arnstadt)
Inhaltlich werden Finanzierungsproblematiken, nachhaltige Integrationsprozesse sowie eine gelingende Unterstüzung der Migrant*innen, sich in ihrer neuen Lebenswelt und Heimat einzuleben, intensiv diskutiert.
Interessierte können sich unter migration@awo-thueringen.de anmelden.
Jahrestreffen der MaP-Law Clinic
Am 05.06.2023 hat unser zweites Jahrestreffen der Migration and Participation Law Clinic an der Ernst – Abbe Hochschule Jena stattgefunden.
Bei entspannter Atmosphäre haben sich das Kernteam, Beratende, Ehemalige und andere involvierte auf dem Gelände der Hochschule getroffen, um bei gemütlichem Beisammensein zu grillen, sich auszutauschen, sich wiederzusehen oder auch neu kennenzulernen und zu vernetzen.
Das Ganze war ein großer Erfolg und wir freuen uns, dass so viele Interessierte kommen konnten. Es war schön bei Sonnenschein über die Zukunft von Map zu sprechen und weitere Schritte zu planen.
Eine große Bereicherung war außerdem der Austausch mit Herr Enderl, einem Innovationsmanager von Nucleus Jena. Das MaP-Projekt wurde schon viel von Nucleus gefördert und wir freuen uns weiterhin über die gute Zusammenarbeit.
"Teilhabe in der Sozialarbeit" - Internationale Universitätswoche Linz, April 2023
"Teilhabe in der Sozialarbeit". Unter diesem Motto reisten Prof. Frederik von Harbou, Vanessa Löbe, Maria Stawski und Karola Sommer vergangene Woche nach Linz, Österreich.
Bei der diesjährigen internationalen Universitätswoche stand insbesondere die Einbeziehung von Ausgrenzung betroffener Menschen in Entscheidungsprozesse im Vordergrund. Dabei wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es vorrangig um die Unterstützung von Klient*innen hinsichtlich ihrer Entscheidungen und Vorstellungen geht, nicht nur um die Hilfe an und für sich.
Wir hatten die Chance unsere MaP-Law Clinic vorzustellen und den Workshop „Migration and Participation“ anzubieten. Außerdem konnten wir andere Workshops und Vorlesungen aus verschiedenen Ländern besuchen, um unser Wissen noch weiter zu vertiefen.
Eine großartige Möglichkeit für Austausch und neue Perspektiven.
Rückblick unserer Workshops vom Februar 2023
Im Februar 2023 führten wir, als Migration and Participation Law Clinic in Jena, zwei verschiedene Workshops zum Thema Chancenaufenthaltsrecht und Asylbewerberleistungsgesetz und Bürgergeld durch.
Die Workshops wurden sehr gut angenommen und die Anwesenden haben sich engagiert beteiligt, sodass interessante Gespräche entstanden. Unsere Referent*innen und Kernteam-Mitglieder der MaP-Law Clinic Susann Detko und Karim Ali haben hierbei die Konzepte der Workshops entwickelt und auch die Durchführung übernommen.
Wir als MaP-Team hoffen auch in Zukunft weitere Workshops zu verschiedenen aktuellen Themen durchführen zu können.
Neue Informationen können Sie auf unserer Website oder unseren Social Media Kanälen finden.
Zu Gast bei der Demokratiekonferenz 2023
Am 21. Januar 2023 hat die kostenlose jährliche Tagung der „Partnerschaft für Demokratie Jena“ stattgefunden, wobei Interessierte aus Jena eingeladen wurden, um über verschiedene Themen aus den Bereichen politische Bildung, Arbeit gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zu sprechen (Lokale Partnerschaft für Demokratie Jena, 2023).
Die diesjährige Veranstaltung handelte von dem Thema „Same Same, But Different – Rassismus und Diskriminierung im Kontext des Krieges in der Ukraine“ bei welchem wir als MaP Law Clinic mitwirken durften. Lara Kim Schmidt und Marius Werner haben hierfür einen Workshop ausgearbeitet, in dem sich die Teilnehmenden mit der rechtlichen Ungleichbehandlung von geflüchteten Menschen auseinandersetzen konnten, indem unter anderem die Zugänge zu sozialrechtlichen Leistungen oder Erwerbstätigkeit im Zusammenhang der verschiedenen aufenthaltsrechtlichen Situationen gegenübergestellt wurden. Innerhalb des Workshops hat Lara Kim Schmidt einen Fragebogen, welcher im Rahmen ihrer Bachelorarbeit entstanden ist, mit den Teilnehmenden durchgeführt und anschließend die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit vorgestellt. Hierbei handelte es sich um das Thema „Sympathie gegenüber Geflüchteten aus der Ukraine und Geflüchteten Menschen aus Syrien“.
Durch die engagierte Mitarbeit der Teilnehmenden und dem anschließenden, respektvollen Austausch, konnten wir zusammen neue Blickwinkel kennenlernen und unsere Perspektiven erweitern.
Die Träger der Veranstaltungen waren KoKOnt, das Migranetz Thüringen und die Lokale Partnerschaft für Demokratie Jena.
Wir haben uns sehr gefreut ein Teil der Veranstaltung gewesen zu sein und freuen uns schon auf weitere Workshops wie diese.
Das Programm und weitere Informationen können Sie hier noch einmal komplett einsehen: https://www.demokratie-jena.de/demokratiekonferenz/
Quelle: Lokale Partnerschaft für Demokratie Jena (2023). Demokratiekonferenz. https://www.demokratie-jena.de/demokratiekonferenz/ (abgerufen am 06.03.2023)
Workshops der MaP-Law Clinic
Das Jahr 2023 brachte erhebliche Neuerungen im Sozial- und Migrationsrecht mit sich: Mit dem Bürgergeld und dem Chancenaufenthaltsrecht soll die existenzielle und aufenthaltsrechtliche Situation von hunderttausenden Menschen in diesem Land verbessert werden. Und während sich für manche „Bürger“ dadurch tatsächlich neue „Chancen“ eröffnet haben, bleiben Bürgergeld und Chancenaufenthalt heftig umstritten. Wieso? Dieser Frage soll in zwei Vorträgen nachgegangen werden:
Asylbewerberleistungsgesetz und Bürgergeld - rechtliche Diskriminierung von Asylsuchenden?
Neben den Änderungen des neuen Bürgergeldes wirkt das aktuelle Regelwerk des AsylbLG beinahe drakonisch. Sehr niedrige Leistungssätze und rigorose Sanktionen bilden einen Normenkanon, der sich nicht stärker von den Regelsätzen, Karenzzeiten und Freibeträgen des SGB II - gerade im Hinblick auf die Neuerungen des Bürgergeldes - abgrenzen könnte. Woher kommen diese Unterschiede und zu welchem Zweck gibt es sie? Diesen und weiteren spannenden Fragen wollen wir an diesem Abend nachgehen.
Das Chancenaufenthaltsrecht - (k)eine Chance für Geduldete?
Das Versprechen hinter dem Chancenaufenthaltsrecht ist groß: ca. 100.000 Personen mit einer sog. Duldung haben seit 2023 endlich die Aussicht auf einen gesicherten Aufenthalt in Deutschland. Doch wer genau profitiert von jener Regelung und wer nicht? Und, ist dies wirklich der Paradigmenwechsel in der deutschen Migrationspolitik, von dem dauernd die Rede ist?
Pressemitteilungen
EAH Jena - Start ehrenamtlicher Rechtsberatung zur Teilhabe von Migrantinnen und Migranten an Bildung und Arbeitsmarkt
Am 11. April 2022 findet in Jena die erste ehrenamtliche Beratung der neuen Migration and Participation Law Clinic (MaP) statt. Migrantinnen und Migranten werden hier unentgeltlich zu Fragen der Teilhabe an Bildung und Arbeitsmarkt beraten, zum Beispiel zum Zugang zu Sprachkursen, Ausbildungsplätzen, Studium oder Beschäftigung. Auch mögliche Ansprüche auf staatliche Förderung und Unterstützung hierbei sind Gegenstand der Beratung, die jeden Montag von 17-19 Uhr im Jenaer „WeltRaum“ in „Tandems“, also Zweierteams, unter juristischer und psychologischer Supervision stattfinden werden.
Das Ehrenamtsprojekt wurde vor einem Jahr von einem Team um Projektleiter Prof. Dr. Frederik von Harbou, Professor für Rechtswissenschaften am Fachbereich Sozialwesen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena), und Praxispartnerin Susann Detko, MA, damals Landratsamtsmitarbeiterin für Integration und heute Doktorandin an der EAH Jena, gegründet. Im vergangenen Wintersemester wurden von Oktober 2021 bis Februar 2022 mehr als 30 EAH-Studierende und andere Interessierte mit einem Ausbildungsprogramm, das Gastvorträge zu rechtlichen, psychologischen und beratungspraktischen Themen, Übungen sowie eine Beratungssimulation umfasste, zu MaP-Beraterinnen und -Beratern qualifiziert. Studierende am Fachbereich Sozialwesen der EAH Jena waren darüber hinaus von Beginn an am Aufbau des MaP-Projektes beteiligt und haben im vergangenen Jahr in einer „Projektwerkstatt“ unter anderem eine Bedarfsanalyse durchgeführt, Netzwerke geknüpft, eine Homepage sowie einen Imagefilm gestaltet.
Die Mitglieder des MaP-Teams verbindet das Anliegen, mit ihrem Projekt zum einen Migrantinnen und Migranten das Ankommen und die soziale Teilhabe in Deutschland durch eine niedrigschwellige ehrenamtliche Beratung und Unterstützung zu erleichtern. Zum anderen bietet das Projekt vor allem Studierenden der Sozialen Arbeit die Möglichkeit, sich für die Interessen häufig marginalisierter Menschen einzusetzen und dabei zugleich erste berufspraktische Erfahrungen zu sammeln. Die EAH Jena leistet gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Zuzugs Geflüchteter des Kriegs in der Ukraine einen Beitrag im Rahmen ihrer humanitären und sozialen Verantwortung. Unterstützt wird MaP sowohl durch Nucleus Jena, als auch durch den Investitions-Fonds der EAH Jena sowie dem Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Weiterbildung Prof. Dr. Mario Brandtner.
Die MaP-Beratung findet ab dem 11.04.2022 jeweils montags (außer feiertags) von 17 Uhr bis 19 Uhr im „WeltRaum“, Unterm Markt 13, 07743 Jena, statt. Eine Anmeldung mit kurzer Fallschilderung unter ist wünschenswert, aber nicht erforderlich.
Mehr Informationen unter: https://www.eah-jena.de/map/beratung
Kontakt: Prof. Dr. Frederik von Harbou, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich Sozialwesen, Carl-Zeiss-Promenade 2, 07745 Jena, Tel.: 03641 - 205 812,
EAH Jena mit neuem Projekt für Beratung von Migrantinnen und Migranten
(1.April 2021) Mit Beginn des Sommersemesters am heutigen 1. April startet am Fachbereich Sozialwesen der EAH Jena das Projekt „Migration and Participation Law Clinic“ (MaP). Ziel von MaP ist es, Studierende der EAH und weitere Interessierte dazu zu qualifizieren, unter juristischer Supervision Migrantinnen und Migranten ehrenamtlich zu Fragen der sozialrechtlichen Teilhabe zu beraten und diese bei Bedarf auch darüber hinaus zu unterstützen, etwa bei Behördengängen. Im Fokus stehen dabei zunächst Hilfestellungen zur Bildungs- und Arbeitsmarktintegration, z.B. zum Zugang zu Sprachkursen, Ausbildungsplätzen, Beschäftigung oder zum Studium.
Das vierköpfige MaP-Team besteht aus Frederik v. Harbou, seit Oktober 2020 Professor im Fachbereich Sozialwesen der EAH mit Schwerpunkt im Migrations- und Sozialrecht, den beiden EAH-Studierenden Mahin Caliskan und Joanna Wolf, sowie der EAH-Alumna Susann Detko.
Alle Teammitglieder bringen langjährige Praxiserfahrungen in diesem Feld mit: Von Harbou war vor seiner Berufung fünf Jahre lang als Rechtsanwalt für Migrationsrecht in Berlin tätig. Caliskan und Wolf haben sich vielfältig ehrenamtlich in der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten engagiert, u.a. bei dem Aufbau des Kreativ- und Gemeinschaftszentrums „Open Space“ in Drama (Griechenland) sowie in der Refugee Law Clinic Jena. Detko wiederum ist seit 2016 Mitarbeiterin der Stabsstelle Ausländerwesen/ Integration des Landratsamtes Saale-Orla-Kreis, wo sie für die Sozialberatung Geflüchteter zuständig ist.
Die MaP-Gründer/innen verbindet das Anliegen, mit ihrem Projekt zum einen Migrant/innen das Ankommen und die soziale Teilhabe in Deutschland durch eine niedrigschwellige ehrenamtliche Beratung und Unterstützung zu erleichtern. Zum anderen bietet das Projekt vor allem Studierenden der Sozialen Arbeit die Möglichkeit, sich für die Interessen häufig marginalisierter Menschen einzusetzen und dabei zugleich in Beratungs-„Tandems“ erste berufspraktische Erfahrungen zu sammeln. Die Ernst-Abbe-Hochschule wiederum wird gerade in Zeiten wachsender sozialer Gräben und Tendenzen von Ausgrenzung und Rechtspopulismus ihrer Verantwortung für ein gleichermaßen auf Gemeinsamkeit und Vielfalt basierendes Zusammenleben in der deutschen Einwanderungsgesellschaft gerecht.
Bereits mit Beginn dieses Sommersemesters werden im Rahmen einer sogenannten „Projektwerkstatt“ am Fachbereich Sozialwesen Studierende von Anfang an in die Gestaltung von MaP eingebunden, etwa durch die Konzeption späterer Programminhalte und Beratungsleitfäden oder den Aufbau von Netzwerken. Im Oktober 2021 startet dann die erste Ausbildungsphase der späteren ehrenamtlichen Berater/innen. Die in das BA-Curriculum der Sozialen Arbeit integrierte Veranstaltung steht dabei auch EAH-Studierenden anderer Fachbereiche und auch allen weiteren Interessierten aus Jena und der Region kostenfrei offen. Die erste ehrenamtliche Beratung von Migrantinnen und Migranten soll im Frühjahr 2022 stattfinden.
Einen Einblick in die Motive und weiteren Schritte gewährt das MaP-Gründungsteam in einem Video-Interview, das Ende April 2021 hier veröffentlicht wird.
Unterstützt wird MaP sowohl durch Nucleus Jena, als auch durch die Vizepräsidentin der EAH Jena für Studium, Lehre und Weiterbildung.
Kontakt: map@eah-jena.de
Team MaP, Leitung Prof. Dr. Frederik von Harbou