Nikolaus – der Tag an dem wir anderen was in die Schuhe schieben

Bischofsmantel, Mitra, einen Stab in der Hand und ein gutes Auge dafür, ob die Schuhe auch wirklich gut geputzt sind. Na, von wem ist hier die Rede? Was hat es mit dieser Gestalt auf sich? Ist er nur eine Erfindung der Eltern?

1. Den Nikolaus gab's wirklich - Und wer war er nun?

Fangen wir mit einer kurzen Geschichtslektion an: Der Nikolaustag geht zurück auf den heiligen Bischof Nikolaus von Myra, der Anfang des 4. Jahrhunderts in Lykien (heute Türkei) geboren wurde. Als Sohn vermögender Eltern machte er es sich zur Aufgabe, unter der Bevölkerung Nächstenliebe auszuüben, und die Armen und Menschen in Not zu unterstützen.
Er starb an einem 6. Dezember, genaue Jahreszahlen sind unklar. Mit kleinen Aufmerksamkeiten gedenken wir an diesem Tag seinem Wirken.

 

2. Nikolaus und Prostitution - What?

Ist die Kindergeschichte doch nicht so harmlos, wie wir immer dachten?
Na mal sehen...
Es gibt viele Legenden über den Nikolaus, eine davon handelt von einem armen Vater dreier junger Frauen. Aus der Not fehlender Mitgift sah dieser nur einen Ausweg für seine Töchter: die Prostitution.
Nikolaus erfuhr davon und warf in der Nacht drei Goldstücke in die Zimmer der Mädchen, um ihnen eine Hochzeit ohner vorherige Sünden ermöglichen zu können.
Also nochmal gut gegangen, FSK 0 können wir so stehen lassen!

 

3. Geschenke in getragenen Schuhen - Wer denkt sich das denn aus?

Auch über den Brauch, kleine Geschenke in die Schuhe zu stecken, gibt es viele Geschichten.
Kommen wir gleich noch einmal auf die Goldstücklegende zurück. Auf ihrer Grundlage wurden den Kindern früher Geschenke zugeworfen, so wie Nikolaus den Frauen das Gold zuwarf.
Was uns der Sportunterricht allerdings gelehrt hat: nicht jeder ist gut im Fangen.
Um die ungerechte Verteilung zu verhindern, wurden deshalb bald Behälter benötigt, in die man die kleinen Geschenke stecken konnte. DIe kostengünstigste Variante stellten wohl die eigenen Schuhe dar, und um die Gunst der Stunde zu nutzen, wurde den Kindern erzählt, dass in sauberen Schuhen besonders viel zu finden sei.

 

4. Schoki verbindet Generationen - Wieso? 

Gesunde Ernährung ist wichtig, keine Frage! Aber mal ganz ehrlich, spätestens im Dezember geht bei jedem die Selbstbeherrschung flöten, oder?
Das ist auch kein Wunder, schließlich wird man von Schoko-Nikoläusen und -Weihnachtsmännern regelrecht überfallen.
Den ersten Schokoladen-Nikolaus gab es übrigens im Jahr 1820. Damals bestand er noch aus massiver Schokolade, also doch etwas anders, als wir die Figuren heute kennen.
Doch eines ist sicher - Schokolade hat bisher jedem den Tag versüßt, egal in welchem Jahrhundert!

 

5. Winterstiefel oder Sneaker - Wie wird der Winter dieses Jahr?

Müssen die dicken Stiefel schon rausgekramt werden? Wie viel Geld wird fürs Heizen draufgehen?
Und die wichtigste Frage: Wann wird mal wieder richtig Sommer?
Wer sich allerdings über die dunkle und kalte Jahreszeit freut, sollte auf Regen am 6. Dezember hoffen.
Dies besagt zumindest die alte Bauernregel: "Regnet es an Nikolaus, wird der Winter streng, ein Gruas. Trockener St. Nikolaus, milder Winter rund ums Haus".
Na dann sind wir mal gespannt, auf welche Art von Winter wir uns einstellen können!

Text und Foto: Sophie Schubert
Studierende im Fachbereich Betriebswirtschaft