Startup-Geheimnisse enthüllt: Dr. Lautenschläger berichtet
Hast du dich jemals gefragt, was es braucht, um ein erfolgreiches Startup zu gründen? Heute haben wir die Chance, von Dr. Lautenschläger, einem erfahrenen Experten auf diesem Gebiet, zu lernen. Er teilt mit uns seine Einblicke und Geheimnisse rund um die Gründung und Innovation von Startups.
1) Was hat Sie dazu inspiriert, sich auf das Gebiet der Startup-Gründung und Innovation zu spezialisieren?
"Zu dem Zeitpunkt als ich 1999 meine berufliche Tätigkeit aufgenommen habe, existierten noch keine Beratungs- und Unterstützungsangebote für gründungsinteressierte Personen an den Hochschulen in Thüringen. Auch Lehrveranstaltungen im Bereich des Gründungs- und Innovationsmanagements gab es nicht. Die Möglichkeit, solche Angebote zu konzipieren und umzusetzen, hat mich begeistert. Zunächst ging es damals darum, Erkenntnisse zu gewinnen, welche Motivationen und Erfolgsfaktoren bei der Unternehmensgründung eine Rolle spielen. Im zweiten Schritt durfte ich beim Aufbau entsprechender Unterstützungsangebote mitwirken und bin seitdem als Gründungsberater und Dozent tätig."
2) Wie integrieren Sie Ihre Erfahrungen aus der Startup-Welt in Ihren Lehransatz, und wie helfen Sie Ihren Studierenden dabei, eine innovative Denkweise zu entwickeln?
"Schwimmen und Radfahren erlernt man nicht, indem man Bücher darüber liest, sondern indem an es trainiert. Genauso ist es auch mit dem unternehmerischen Denken und Handeln. Demzufolge sollte die Maxime "Learning by Doing" auch in der Gründerausbildung eine herausragende Rolle spielen. Insofern verfolge ich einen Lehransatz, bei dem Fallstudien, Planspiele und Simulationen, Entrepreneurial Hackathons und Design Thinking Workshops sowie Seminare zur Businessplanerstellung eine tragende Rolle spielen. Zudem versuche ich, Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammenzubringen und in Seminaren interdisziplinäre Teams zu bilden. Teamgründungen sind oft erfolgreicher, da verschiedene Fähigkeiten ergänzt werden können und man sich gegenseitig motivieren und inspirieren kann."
3) Welche Faktoren sind entscheidend für den Erfolg eines Startups?
"Eine herausragende Rolle spielt die Qualität der Geschäftsidee: Hat das Produkt, das man anbieten möchte, einen Nutzen? Löst das Angebot ein Problem? Weitere entscheidende Erfolgsfaktoren sind Marktkenntnisse, Branchenerfahrungen und Qualifikationen sowie Motivationen der Gründer. Kapital in Form von finanziellen Ressourcen ist mitunter auch wichtig. Kapitalgeber können jedoch hinzugewonnen werden, wenn die Geschäftsidee und das Gründerteam überzeugend sind."
4) Welche Herausforderungen sehen Sie für Gründer im aktuellen wirtschaftlichen Klima, und welche Strategien empfehlen Sie?
"Um wirtschaftliche, soziale und ökologische Probleme meistern zu können, braucht es kreative Menschen, die sich durch visionäres Denken und Tatendrang auszeichnen. Krisenzeiten bieten mitunter mehr Möglichkeiten für unternehmerische Projekte als Zeiten des Wohlstands und der Stabilität. In Krisenzeiten können Unternehmensgründungen also durchaus erfolgreicher sein - man muss nur die sich bietenden Chancen erkennen und nutzen."
5) Welchen Rat würden Sie Studierenden geben, die ein eigenes Unternehmen gründen möchten?
"Es ist wichtig, Gespräche mit Gleichgesinnten zu suchen und sich zu vernetzen, beispielsweise bei Gründerstammtischen oder Gründermessen. Auch sollten Gesprächsangebote von Gründungsberatern genutzt werden. Ein Erfahrungsaustausch kann helfen, Probleme und Hürden frühzeitig erkennen und überwinden zu können."
6) Was ist Ihr Lebensmotto?
"Herausforderungen sind nicht Hindernisse, sondern Chancen."
Text: Mohammad Dannora
Studierender am Fachbereich Betriebswirtschaft
Foto: EAH-Jena