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Der Kurzsichtigkeit in Deutschland auf der Spur

Ein Projekt zum Thema Myopie-Prävention an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena

​(2. Oktober 2019) Das Thema Kurzsichtigkeit (Myopie) ist seit einigen Jahren nicht nur in der Forschung ein wichtiges Thema. Zahlreiche Fernsehreportagen und Pressemeldungen haben inzwischen die Bevölkerung auf die Myopie aufmerksam gemacht. Dabei werden immer wieder Zahlen des Brien Holden Vision Institute zitiert: 2050 wird circa die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein. Doch was ist dran an dieser Prognose und wie stellt sich die Myopie-Progression ganz konkret in Deutschland dar?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich einen Forschergruppe unter Leitung von Prof. Dr. Stephan Degle und Philipp Hessler M.Sc. im Fachgebiet Augenoptik/Optometrie/Ophthalmologische Optik/Vision Science (AOOVS) der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena bereits seit einigen Jahren. Die Ursachen für eine fortschreitende Kurzsichtigkeit sind vielschichtig: Die Anzahl kurzsichtiger Elternteile, die zunehmende Bedeutung digitaler Medien und die damit verbundenen nahen Abstände bei der Nutzung von Smartphones, Tablets usw. .Im Rahmen einer Forschungsarbeit der Ernst-Abbe-Hochschule Jena wurde festgestellt, dass es aus der bisherigen Studienlage, die sich vor allem auf den asiatischen und amerikanischen Raum bezieht, nicht möglich ist, valide Aussagen zur Entwicklung der Kurzsichtigkeit in unseren Breiten zu treffen. Deshalb wird ab Oktober 2019 eine große multizentrische Kohortenstudie gestartet. Ziel ist es, ca. 1500 Probanden im Alter von fünf bis 35 Jahren an verschiedenen Orten in Deutschland jährlich über einen Zeitraum von mehreren Jahren zu untersuchen. Bei einer Kurzsichtigkeit kommt es in der Regel zu einem verstärkten Wachstum der Augenlänge, was das Risiko für Augenerkrankungen wie z.B. Netzhautablösung erhöht. Neben der Messung der Achslänge des Auges wird im Rahmen der Studie auch ein Sehtest durchgeführt und weitere Risikofaktoren für Myopie-Entstehung abgefragt. Alle Untersuchungsmethoden sind berührungslos. Ziel ist die Erstellung einer Normdatenbank für Achslängen und Refraktionsentwicklung um im weiteren Verlauf eine Risikoabschätzung für Myopie bereits im Kindesalter vornehmen zu können.
An der Ernst-Abbe-Hochschule Jena werden ab Oktober 2019 Probanden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren gesucht. Pro Untersuchungstermin sollten 15 Minuten eingeplant werden. Jeder Proband bekommt nach seinem Termin alle Ergebnisse in Form eines Untersuchungsprotokolls ausgehändigt. Die Studie wurde durch die Ethik-Kommission Jena genehmigt. Weitere Informationen zum Ablauf, zur Anmeldung und zu Ein- und Ausschlusskriterien finden Interessenten auf der Homepage des Fachgebiets AOOVS unter der Rubrik Forschung, Aktuelle Studien (www.eah-jena.de/augenoptik).
Fachliche Leitung:
Prof. Dr. Stephan Degle, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Carl-Zeiss-Promenade 2, 07745 Jena,degle@eah-jena.de
Organisation:
Katharina Keller,Katharina.Keller3@stud.eah-jena.de