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Die große Unübersichtlichkeit der Werte

Beitrag von Prof. Dr. Michael Opielka zur Wertediskussion in der Reihe „Edition Angewandte“ der Universität für angewandte Kunst Wien

​(25. Juni 2019) „Verfallen unsere Werte?“, fragt der Professor für Sozialpolitik an der EAH Jena, Michael Opielka, in seinem Beitrag für den Sammelband „Werte(De)Konstruktionen“ der Universität für angewandte Kunst Wien.
Gleichzeitig verneint er seine Frage, Werte könnten nicht verfallen: „Gegen die Realität einer Externalisierungsgesellschaft lassen sich Idee und Konzept einer „Internalisierungsgesellschaft“ setzen, in der „Soziale Nachhaltigkeit“ als Gedanke und Prinzip handlungsleitend wird, also nicht die Kurzfristigkeit und Kurzsichtigkeit einer kapitalistisch-industrialistischen politischen Ökonomie. In der Räume für Kunst üblich sind, bekannte und hergebrachte wie unscheinbare und umstrittene. … Werte verfallen nicht, die empirische Wertforschung beobachtet Verschiebungen, vor allem der World Values Survey, die spektakuläre Dauerbeobachtung der Werte-Entwicklung der Welt, zeigt das eindrucksvoll. Da ist keine Postmoderne in Sicht, kein Wertrelativismus, aber eben auch keine alte Ordnung mehr, sondern Pluralismus, multiple Werteordnungen, die große Unübersichtlichkeit. Wir können das auf der Ebene der Subjekte beobachten und bei uns selbst anfangen“.
 
Der Band wurde kürzlich von Marietta Bönig und Lutz Ellrich in der Reihe „Edition Angewandte“ herausgegeben.
 
www.degruyter.com/view/product/533174
 
Michael Opielka, Verfall der Werte? Zum Zusammenhang subjektiver und gesellschaftlicher Skripte, in: Böning, Marietta/Ellrich, Lutz (Hrsg.), Werte(De)Konstruktionen. Die Problematik starker Orientierungen, Berlin: de Gruyter 2019, S. 70-92