Dr. Holger Becker (MdB) zu Besuch an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Zu der Gesprächsrunde und einem Rundgang durch das Fachgebiet Fertigungstechnik und Fertigungsautomatisierung unter Leitung von Prof. Dr. Jens Bliedtner hatte die dort angesiedelte Modellfabrik „Virtualisierung“ eingeladen. Die Modellfabrik ist ein Standort im Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau und Teil des Netzwerks Mittelstand-Digital, das kleine und mittlere Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützt. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Das Treffen an der Hochschule diente dazu, dem Abgeordneten, der Mitglied im Ausschuss „Digitales“ ist, Einblicke in die Transferarbeit der EAH zu geben, von der die Modellfabrik „Virtualisierung“ ein Bestandteil ist. Die Vizepräsidentin der EAH Jena, Frau Prof. Dr. Kristin Mitte, betonte in ihren einführenden Worten den langjährig gewachsenen und gelebten Transfer der Hochschule und die daraus entstandene enge Vernetzung und Projektarbeit mit Unternehmen in der Region. Dieses Engagement trage letztlich auch dazu bei, die Demokratie zu stärken und zu fördern.
Während des Rundgangs durch die Labore wurden verschiedene Forschungsanlagen und -anwendungen der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jens Bliedtner gezeigt. Außerdem stellte die Modellfabrik verschiedene Demonstratoren vor, die dazu dienen, Unternehmen Einblicke in digitale Lösungen in der praktischen Anwendung zu geben. Das umfasst zum Beispiel die Auswahl geeigneter 3D-Druck-Verfahren und Materialien, die Aufbereitung und Verarbeitung von 3D-Daten,das Management von produktionsrelevanten Informationen, aber auch Lösungen aus dem Bereich Digitale Arbeitswelten, wie zum Beispiel der Einsatz von AR und VR im Produktionsumfeld sowie die Konzeption Virtueller Rundgänge.
Während der anderthalbstündigen Besichtigung stellte Dr. Holger Becker zahlreiche fachspezifische Fragen und betonte mehrfach, dass Innovationen eine Möglichkeit für Unternehmen sind, Krisen wie die Corona-Pandemie zu überwinden. Viele KMU können Innovationen jedoch nicht allein umsetzen. Deshalb seien Förderungen von Forschungskooperationen wie z.B. durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) so wichtig, bestätigt Prof. Dr. Jens Bliedtner. Seine Arbeitsgruppe Fertigungstechnik und Fertigungsautomatisierung führt seit vielen Jahren erfolgreich ZIM-Projekte gemeinsam mit KMU aus der Region durch. Dabei stehen die Lasermaterialbearbeitung, Optiktechnologie, Additive Technologien (3D-Druck), Produktionstechnik und Automatisierung, und zunehmend auch Ansätze zur Digitalisierung und KI-Anwendung in der Produktion im Mittelpunkt. Die EAH Jena liegt bei der direkten Forschungsförderung des Bundes auf Platz 9 der HAWs bundesweit und auf Platz 1 unter den HAWs in den neuen Bundesländern*. Der kontinuierliche Erfolg der EAH Jena bei der Einwerbung von Drittmitteln (10 Mio. € 2021) zeigt die hohe Qualität der Forschungsarbeiten der Professorinnen und Professoren.
Abschließend dankte die Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung, Frau Prof. Dr. Kristin Mitte, im Namen der EAH Jena, den Besuchern sehr herzlich für das gezeigte Interesse und verband damit die Einladung auch weiterhin mit der Hochschule im fachlichen Austausch zu bleiben.
*Förderatlas der DFG, 2021; Zeitraum 2017-2019; www.dfg.de/foerderatlas