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Erfolgreiche Umsetzung einer autarken Photovoltaikanlage im Amazonasgebiet

Jena, 19. Juni 2024 – Im Rahmen eines EU-geförderten Projektes hat ein Team der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien um Prof. Dr. Matthias Schirmer von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena) eine autarke Photovoltaikanlage (PV-Anlage) für eine Forschungsstation im Bioreservat Colonso Chalupas im ecuadorianischen Amazonasgebiet entwickelt und zwischen dem 25. Mai und 2. Juni 2024 erfolgreich installiert. Diese Anlage, die vollständig unabhängig vom öffentlichen Stromnetz betrieben wird (Off-Grid), soll fortan Messgeräte, Sensoren sowie die Aufenthalte der Forscher vor Ort mit Energie versorgen.

Die Idee zu dieser autarken PV-Anlage entstand im Rahmen des Nature Based Living Lab (NB-Lab) Projektes, das sich dem Aufbau naturnaher Labore in Iquitos, Peru, und Tena, Ecuador, widmet. Trotz großer Anstrengungen konnte die Anlage während der Projektlaufzeit aus Zeit- und Budgetgründen zunächst nicht realisiert werden. Doch das Ende des Projektes markierte keinen Abschluss, sondern einen neuen Anfang: Durch die Beteiligung der Universidad Regional Amazónica Ikiam (IKIAM), der EAH Jena und der Jenaer Solarfirma Servicum GmbH als Sponsor wurde die Umsetzung schließlich ermöglicht.

Die Planung der PV-Anlage wurde vom Team der EAH Jena durchgeführt. Beim Aufbau vor Ort erhielten Katherin Morales und Prof. Dr. Matthias Schirmer Unterstützung von Wissenschaftlern der IKIAM sowie Vertretern lokaler Kommunen. Diese Zusammenarbeit steht exemplarisch für die erfolgreiche internationale Kooperation im Bereich der Erneuerbaren Energien und der nachhaltigen Entwicklung.

Ziel des Projektes ist es zunächst, Studierenden der Fachrichtungen Nachhaltige Architektur, Elektromechanik und Erneuerbare Energien eine praxisnahe Lern- und Technikumgebung zu bieten. Zudem sollen die Anlagen zur Erforschung der Auswirkungen von Biofouling auf die Effektivität von Solarmodulen genutzt werden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten zur Erforschung und Entwicklung der Solarenergie im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Mittelfristig ist geplant, eine der Anlagen als dauerhafte Off-Grid-Anlage an der Forschungsstation zu installieren.

Ein weiteres Ziel ist es, die bestehende Zusammenarbeit zu vertiefen und den Austausch von Wissen und Talenten zwischen Deutschland und Ecuador weiter zu fördern. Auf dieser Reise wurde auch die Erneuerung und Fortschreibung des seit 2019 bestehenden Kooperationsvertrages zwischen der EAH Jena und der IKIAM umgesetzt. Beide Institutionen arbeiten bereits erfolgreich an weiteren Projekten und entwickeln kontinuierlich neue Vorschläge für zukünftige Kooperationen.

Das NB-Lab fördert den Aufbau und Betrieb zweier naturnaher Labore in Iquitos, Peru, und Tena, Ecuador. Ziel ist es, interdisziplinäre Forschung im Amazonasgebiet zu ermöglichen, bei der Studierende verschiedener Studiengänge und Länder zusammenarbeiten. Die Living-Labs sind so konzipiert, dass Studierende über mehrere Wochen in diesen Camps forschen und leben können. Die Forschungsthemen werden in enger Zusammenarbeit mit ländlichen Gemeinden und der indigenen Bevölkerung entwickelt und berücksichtigen deren Bedürfnisse.

Die EAH Jena bringt in dieses Projekt ihre Expertise in den Bereichen autarke Energieversorgung, energetische Biomassenutzung und Entwicklung von Abfallentsorgungskonzepten ein. Insbesondere Studierende des Studiengangs Umwelttechnik und Entwicklung sind aktiv in das Projekt eingebunden.

Kontakt:

Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Prof. Dr. Matthias Schirmer

Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen

Carl-Zeiss-Promenade 2

07745 Jena

E-Mail: presse@eah-jena.de

Website: www.eah-jena.de