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Neue Stiftungsprofessur für ressourceneffiziente Produkt- und Prozessentwicklung an der EAH Jena

Die EAH Jena richtet eine neue Professur für „Ressourceneffiziente Produkt- und Prozessentwicklung“ ein. Sie wird am Fachbereich SciTec der EAH Jena angesiedelt und von der Carl-Zeiss-Stiftung (CZS) mit 1,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von 5 Jahren gefördert. Ziel der noch zu besetzenden Stiftungsprofessur ist die Erforschung und Entwicklung von Produkten und Verfahren mit besonderem Fokus auf Ressourcenverfügbarkeit und Ressourceneffizienz. Sie bündelt Expertisen in den Bereichen Materialentwicklung, Digitalisierung sowie bioinspirierte Produkt- und Prozessentwicklung.

Der Umgang mit Ressourcen (Rohstoffe, Energie, Arbeitskräfte etc.) in Produktionsprozessen unterliegt derzeit einem starken Wandel. Ihre zunehmende Verknappung erfordert ein Umdenken und eine Neugestaltung vieler Prozesse in allen Bereichen der industriellen Produktion. Besonders betroffen sind Zukunftstechnologien wie die Elektromobilität, die Energietechnik oder die Hardwareproduktion für die Digitalisierungsoffensive. Für die dabei benötigten Rohstoffe wird ein deutlich höherer Bedarf prognostiziert, als aktuell und zukünftig weltweit gefördert werden kann. Zudem sind von den insgesamt 118 bekannten chemischen Elementen mindestens 44 hinsichtlich ihrer langfristigen Verfügbarkeit als kritisch einzuschätzen. Dieses Ungleichgewicht – Bedarf versus Verfügbarkeit – lässt sich für eine Vielzahl von Ressourcen feststellen.

Die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit, sich mit Fragen auseinanderzusetzen, wie Unternehmen durch ressourceneffiziente Produktionsprozesse Kosten senken und gleichzeitig ihre Umweltbilanz verbessern können, welche innovativen Materialien und Technologien den Ressourcenverbrauch in der Industrie reduzieren oder wie die Nachhaltigkeitsthematik die Designentscheidungen von Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte beeinflusst.

„Die ressourceneffiziente Produkt- und Prozessentwicklung ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein Motor für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Durch die richtige Kombination aus Kreativität, Technologie und Nachhaltigkeit können wir die Zukunft der Industrie gestalten und gleichzeitig eine lebenswerte Umwelt für kommende Generationen schaffen. Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften sind wir der ideale Ort, um Lösungen zu entwickeln, die sowohl wirtschaftlichen als auch ökologischen Mehrwert bieten.“, erklärt Prof. Dr. Kristin Mitte, Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung der EAH Jena.

Neben der Forschung soll die Professur neue Ansätze in der Lehre gehen, indem externe Partner (z. B. Unternehmen) in Form von Gastvorträgen, Praktikums- oder Seminarbetreuung und ähnlichem aktiv und nachhaltig eingebunden werden. Auf diese Weise wird eine stärker praxis- und problemorientierte Ausbildung gewährleistet und Fachkräfte ausgebildet, die die Anforderungen an umwelt- und ressourcenschonende Prozesse kennen und umsetzen können.

Bundesweit unterstützt die CZS im Rahmen des Förderprogramms „CZS Stiftungsprofessuren HAW“ fünf Professuren an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW). Sie erforschen, welchen Beitrag innovative Materialien und Prozesse zur Nachhaltigkeit leisten und welche Rolle KI in der Medizin und Biotechnologie spielen kann.


Kontakt:

Prof. Dr. habil. Kristin Mitte

Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung

Ernst-Abbe-Hochschule Jena

E-Mail: vizepraesidentin.forschung@eah-jena.de

 

Über die Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Die EAH Jena wurde 1991 als Fachhochschule Jena gegründet und war damit eine der ersten in den Neuen Bundesländern. Seit einigen Jahren ist sie nicht nur Thüringens größte, sondern auch forschungsstärkste Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Aktuell studieren bei uns ca. 4.400 junge Menschen in den rund 50 Bachelor- und Masterstudiengängen. Darüber hinaus beschäftigen wir etwa 470 Personen in den Bereichen Wissenschaft, Verwaltung, Technik und Bibliothek.

 

Über die Carl-Zeiss-Stiftung

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.