​Thüringen erleben wie die Profis

Um idyllische Orte zu besichtigen und in eine andere kleine Welt einzutauchen, muss man keine lange Autofahrt auf sich nehmen. Schnappt euch eure Thoska und springt in den nächsten Zug in Richtung Erfurt!

Die gebürtigen Thüringer haben bestimmt schon eine Vorahnung, oder? Wer noch grübelt, kann sich entspannt zurücklehnen, die Fahrt mit der roten Regionalbahn dauert noch etwa 30 Minuten... Wir sehen uns gleich wieder!

Es war einmal... eine kleine (große) Brücke

Ihr seid in Erfurt angekommen - und was jetzt?
Nach einem 15-minütigen Fußmarsch, der euch durch Erfurts Innenstadt, vorbei am berühmten Anger führt, gelangt ihr zur längsten bebauten und bewohnten Brücke Europas: der Krämerbrücke.

Bereits im 8 Jahrhundert wurde sie als Handelsort genutzt, woher (Überraschung!) auch ihr Name stammt. Die Krämer nutzten sie auf ihren Reisen, um ihre Produkte (damals "Kram" genannt) unter die Menschen zu bringen. In früheren Jahren bestanden diese noch überwiegend aus Gewürzen, Edelmetall und Farben. Wer sich länger auf der Brücke aufhalten wollte, nutzte Buden, um seine Schätze auszustellen. Heute sieht das etwas anders aus.

Nachdem sie erst 1352, nach insgesamt sieben Bränden, durch eine Steinbrücke ersetzt wurde, wurden im Jahr 1472 die ersten Häuser auf der Brücke erbaut. Heute wird die Krämerbrücke von 32 Fachwerkhäusern geschmückt, die nicht nur einen ganz eigenen Charm versprühen, sondern außerdem mit ungewöhnlichen kleinen Geschäften viele Touristen anlocken.

So findet ihr beispielsweise ein Geschäft, das ausschließlich Produkte für Linkshänder anbietet.
Für Kunstliebhaber gibt es Läden für Schmuckdesign und Keramik, und sogar eine Puppenhauer-Werkstatt.
Auf Stöberer warten Antiquitätengeschäfte und ein kleiner Buchladen, Naschkatzen können sich auf eine Schokoladen-Manufaktur, eine historische Backstube und andere Thüringer Spezialitäten freuen.

Ihr seht: Für jeden ist etwas dabei!

Mein Tipp: Wartet auf einen sonnigen Tag, um das Flair dieser kleinen Attraktion in vollen Zügen genießen zu können.

Text: Sophie Schubert - Studierende am Fachbereich Betriebswirtschaft
Foto: Von J. Strauß - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org/w/index.php