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Zwei Teams der EAH Jena auf internationaler Erfindermesse ausgezeichnet

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der EAH Jena haben auf der internationalen Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ (iENA 2024) in Nürnberg herausragende Erfolge erzielt. Gleich zwei Teams der Hochschule wurden für ihre innovativen Entwicklungen mit Bronzemedaillen ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung fand am 12. Dezember 2024 im Rahmen einer Veranstaltung des Landespatentzentrums Thüringen PATON an der Technischen Universität Ilmenau statt.

Eine der Bronzemedaillen ging an ein Forscherteam um Prof. Dr. Jens Bliedtner vom Fachbereich SciTec der EAH Jena. Ausgezeichnet wurde die Entwicklung einer Glasextrusionsanordnung und eines neuartigen generativen Verfahrens, das die direkte Herstellung kompakter, dreidimensionaler und geometrisch präziser Glasbauteile ermöglicht.

Bei diesem Verfahren werden kontinuierlich zugeführte Glasfasern indirekt durch Laserstrahlung erweicht. Das Ergebnis ist ein flexibler und präziser Fertigungsprozess, der den schichtweisen Aufbau von Bauteilen aus Werkstoffen wie Borosilikatglas oder Quarzglas ermöglicht - ohne organische Bindemittel oder aufwändige Nachbearbeitung.

„Diese innovative Faserextrusionstechnologie erweitert den 3D-Druck um hochwertige Glaswerkstoffe und eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten in der Bioanalytik, Chemie und Optik“, erklärt Andreas Hopf, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bliedtner.

Das Erfinderteam besteht aus Prof. Dr. Jens Bliedtner, Anne-Marie Layher und Andreas Hopf von der EAH Jena sowie Dr. Jan Dellith, Dr. Jens Kobelke und Volker Reichel vom Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V.

Eine weitere Bronzemedaille erhielt Prof. Dr. Robert Brunner, ebenfalls Fachbereich SciTec der EAH Jena, mit seinem Team, bestehend aus Aliaksei Kobylinskiy und Matthias Kraus von der EAH Jena sowie Prof. Dr. Hartmut Hillmer von der Universität Kassel.

Die Forschergruppe beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Entwicklung spezieller filterbasierter Spektralsensoren, die für zahlreiche Anwendungen eingesetzt werden können, zum Beispiel für die Analyse von Flüssigkeiten. Bisherige Sensoren boten jedoch trotz ihrer hohen Effizienz wenig Gestaltungsfreiheit.

Den Erfindern ist es gelungen, dieses Problem zu lösen und das Prinzip der winkelvariablen Mehrfachreflexion an der Filteroberfläche zu nutzen, um nicht nur die Empfindlichkeit, sondern auch die Auflösung der kompakten Sensoren maßzuschneidern. 

Aliaksei Kobylinskiy, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe „Angewandte Optik“, weist auf die robusten und leistungsfähigen Konzepte dieser Erfindung hin. „Insbesondere die Verwendung eines Freiformspiegels in Kombination mit einem einfachen Interferenzbandpassfilter könnte neue Türen zur präzisen spektralen Detektion öffnen. Diese neuen Sensorkonzepte bieten ein enormes Potenzial für Anwendungen in unserem täglichen Leben, von der Hautanalyse bis hin zur Bestimmung des Reifegrades oder des Chlorophyllgehalts verschiedener Lebensmittel“, so Aliaksei Kobylinskiy.

 

Kontakt:

Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Fachbereich SciTec

Prof. Dr. Jens Bliedtner
E-Mail: jens.bliedtner@eah-jena.de

Prof. Dr. Robert Brunner
E-Mail: robert.brunner@eah-jena.de